Menschen, die sich für Veganismus und Tierrechte einsetzen, sollen täglich Toleranz üben.
Toleranz für Etwas, das Jene, die diese Forderung aufstellen, selbst nicht tolerieren.
Für alles, was sie als "tierliebe" und "soziale" Menschen nicht
tolerieren, haben sie ein Platzhalter-Motiv im Kopf. Dieses Motiv zeigt
ganz unscharf ein zufriedenes oder sogar empfindungsloses Etwas, das
unter "optimalen Bedingungen" lebte und aus dem Leben schied.
Zeigt man ihnen random Bilder und Filme,
die von diesem Platzhalter-Motiv abweichen, sind das nur bedauerliche
Einzelfälle. Die sind zwar nicht tolerierbar, haben aber mit dem eigenen
Konsum nichts zu tun. Der wird im Kopf zu einer Sinfonie aus Harmonie,
Liebe und Nachhaltigkeit.
Wie weit kommen sie selbst, mit ihrer Toleranz?
Mal so nen krassen Schweinetransport von Anfang bis Ende miterleben,
zitternd, voller Schrammen, halb verdurstet oder erdrückt und erstickt,
immer die "Toleranz" im Fokus.
Eine Woche lang die Schreie im
Schlachthaus ertragen, im Blut waten, daneben stehen und zuschauen,
immer die "Toleranz" im Fokus.
Nur einen Tag lang selber Hand
anlegen, bei Bio-Freiland-Hennen, Jede in die Vorrichtung hängen und
immer die "Toleranz" im Fokus.
Männlichen Kälbern von Bio-Milch-Betrieben den Bolzen ansetzen, immer die "Toleranz" im Fokus.
Die Meisten ertragen nicht mal eine Doku, weder über Schweine in Kastenständen noch Rinder im Schlachthaus.
Sie haben keine Toleranz für das, was sie täglich in Auftrag geben und mit einem Platzhalter-Motiv schön färben.
Man kann dieses Verhalten auch als "sich dumm stellen" definieren.
Menschen, die sich für Veganismus und Tierrechte einsetzen, sollen
täglich Toleranz dafür üben, dass sich andere Menschen dumm stellen.
Warum eigentlich noch mal? ... Ach ja! Weil es ihnen schmeckt.
Eigentlich wissen sie tief drin, wie bescheuert und verlogen das Ganze
ist, aber wenn die Mehrheit bescheuert ist, will man nicht aus der Reihe
tanzen ... marschieren.
Und das muss man halt irgendwie tolerieren. Unbedingt!