Donnerstag, 29. August 2013

Zwischen Heckenschützen und Granaten...

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Du kommst aus einem Verfolgerstaat.
Du bist mit Deinen Kindern auf der Flucht, hast alles hinter Dir gelassen, Verwandte, Freunde, Dein Haus, sofern es noch steht...
Du findest, ein Land, das Dich aufnimmt und natürlich nimmst Du die Hilfe an, so ungewiss die Zukunft auch sein mag. Es muss doch irgendwie weitergehen!
Und dann stehen da Menschen vor dem Haus, wohlgenährt, kräftig, mit neuen Schuhen.
Sie haben wahrscheinlich keine anderen Probleme als ihre Altersvorsorge, Mindestlöhne, die Angst, sich nicht das neueste Smartphone leisten zu können und dass ihr Fußballverein absteigen könnte.
Und sie bedrohen Dich und Deine Kinder, rufen böse Parolen, werden handgreiflich, bis Du mit Deinen Kindern zitternd weiterziehst. Wohin...?!
Es sei Dir gestattet, diesen Menschen ein ähnliches Schicksal zu wünschen, dass auch sie mal die Erfahrung machen, statt Hilfe nur verschlossene Türen und Hass zu ernten.
Du denkst, es geht diesen Menschen viel zu gut, sie haben noch kein wirkliches Leid erlebt, wissen nicht, was Angst ist, sie sind dekadent, arrogant und dumm? Du hast recht!
Doch das hilft Dir wenig. Du willst nicht in einem Land bleiben, in dem Du um das Wohl Deiner Kinder kaum weniger fürchten musst, als in Deiner Heimat.
Und so haben sie gewonnen. Nicht an Menschlichkeit, nicht an Wohlstand, nur an Perversion.
Und während Du mit Deinen Kindern das Haus verlässt, in dem Du nicht erwünscht bist, gehst Du auch an Menschen vorbei, die Dir wohlgewollen sind, die sich den bösen Menschen entgegen stellen.
Du siehst, dass sie sich für ihre Landsleute schämen, dass manche weinen und mit Dir leiden.
Doch auch das hilft Dir nicht! Es ist zu spät, Dein Vertrauen wurde gebrochen, Deine Hoffnung ist um ein weiteres Mal geschwunden.
Es tut mir leid! Auch ich weine um Dich und Deine Kinder!
Und ich schäme mich!
Ich wünsche Dir, dass Du irgendwann Geborgenheit, Toleranz und Liebe findest!
Wir haben eigentlich alles, was Du brauchst.
Wir haben Milliardenüberschüsse, sind Exportweltmeister...
Und wir haben Arschlöcher. Dumme Arschlöcher, die Dir und Deinen Kindern Angst machen...
Die brauchst Du nicht. Die braucht niemand. Es sind zu viele!
Da, wo Du herkommst, sind jetzt ne Menge Häuser frei, es gibt viel zu tun, viel aufzuräumen, zwischen Heckenschützen und Granaten...
Dort könnten sich diese Arschlöcher mal neu orientieren, ihr Leben übderdenken, sofern sie es nicht am Tag der Ankunft verlieren...
Vielleicht gäbe ihnen ein Besuch in Deiner Heimat die Möglichkeit, zu reflektieren, die eigene Perspektive zu überdenken...
Doch für einen solchen "Abenteuerurlaub" sind sie zu feige.
Dick, verwöhnt, unfähig, sich anzupassen, am Boden zerstört, wenn das Laken im Hotelzimmer mit fremden Haaren verseucht ist...
Als Du mit Deinen Kindern durchgefroren auf dem Flüchtlingsboot gesessen hast, konntest Du Dir nicht vorstellen, dass es solche Menschen gibt.
Jetzt weißt Du es.
Und es tut mir leid...

Schlunz
 
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Montag, 12. August 2013

animal.fair empfiehlt...

...Bilder- und Kinderbücher von Schlunz

Toll geschriebene Rezension... ;o)

http://www.animalfair.at/2013/08/animal-fair-empfiehlt-bilder-und-kinderbucher-von-schlunz/




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