Donnerstag, 22. Dezember 2011

Narkose?

Seit langer Zeit wird vom Tierschutz im deutsch denkenden Raum das Schächten angeprangert. "Die Tiere werden ohne Narkose geschlachtet!"
Muslime und Juden schächten und so mancher Tierschützer und "Tierrechtler" ließ sich schon dazu hinreißen, gegen diese Volksgruppen zu wettern.
Würden sie sich gesetzeskonform mit Elektrozangen und Bolzenschussgeräten bewaffnen, wäre alles tutti, bzw. weniger schlimm, ja?

Bullshit! Es gibt keine Betäubung durch Elektrozangen und Bolzenschussgeräte.

Wie ich schon mal betonte, haben Elektrozangen eine Spannung von lediglich 360 Volt, während "Taser", die gegen Menschen eingesetzt werden, 50.000 Volt aufbringen.
Wer einen solchen "Bodyshocker" schon mal abbekommen hat, kann davon berichten, dass er zwar gelähmt war, ansonsten jedoch bei vollem Bewusstsein blieb.
Machen wir uns insofern einfach klar, dass jedes elektrisch "betäubte" Schwein sein Ausbluten bis zum Herzstillstand voll und ganz miterlebt.
Bevor ich mich jetzt mit Elektrotechnikern rum streite, dass auch Ampere eine Rolle spielen, mache ich auf William Francis aufmerksam, der den elektrischen Stuhl überlebte und nicht für einen Moment sein Bewusstsein verlor.
Wenn mensch diese Art der "Narkose" als "human" im Tierschutzgesetz verankert, sollte sie folglich auch für menschliche Tiere im OP anwendbar sein.

In der Psychiatrie wurden einst weltweit Menschen mit Elektrozangen an den Schläfen sediert, der Körper versteift sich und der "Verrückte" ist ruhiggestellt.
"Narkose" oder "Betäubung", das sind Begriffe der human- und veterinärmedizinischen Anästhesie.
Bei Vollnarkose senkt sich der Blutdruck, was natürlich unvorteilhaft ist, wenn das Tier schnell ausbluten soll.
Bei örtlicher Betäubung spürt Mensch/Tier partiell keinen Schmerz.
Wenn Mensch/Tier aber mit Elektrizität gelähmt wird oder einen Schlag vor die Stirn kriegt, ohne komplett ohnmächtig zu werden, wird alles, was schmerzt oder Angst bereitet, weiterhin voll wahrgenommen. Die Wahrnehmung ist dann zwar verzerrt, doch sie ist gegeben.
Unzählige Menschen, die Opfer von Unfällen oder Gewalt wurden, können das bestätigen.
Warum also interpretieren wir etwas in nichtmenschliche Tiere hinein, was auf uns sicher nicht zutrifft, wenn sie doch dieselben Grundlagen für Leidensfähigkeit besitzen, wie wir?

Auch die mit Bolzenschussgeräten "betäubten" Rinder und Rinderkinder haben volle Herzleistung, während sie ausbluten. Von "Narkose" keine Spur.
Schauen wir uns Bilder oder Videos aus dem Schlachthof an (ich weiß, das macht keinen Spaß), so haben die Tiere während des Ausblutens alle eins gemeinsam: Ihre Augen sind offen.
Wie viel "Narkose" gestehen wir einem Individuum zu, das mit offenen Augen und voller Herzleistung ausblutet?
Je nach Konstitution kommen menschliche und nichtmenschliche Tiere nach einem K.O. wieder relativ schnell zu sich.
Spätestens dann, wenn sie an der Kette hängen...
Google mal "Das Brüllen der Rinder".


Jetzt debattiert mensch darüber, bei wie vielen Tieren die "Narkose" oder "Betäubung" nicht wirkt, weil die Elektrozange oder das Bolzenschussgerät schief angesetzt wurde.
Ist das Ausbluten elektrisch gelähmt und mit sehr starken Kopfschmerzen weniger schlimm?

Im Vergleich zu elektrischem Strom und stumpfen Schlägen verursachen Schnitte mit einer scharfen Klinge kaum Schmerzen. Das weiß jeder Mensch, der sich mal mit einem scharfen Küchenmesser geschnitten und es erst später bemerkt hat, weil da so viel Blut fließt.
Das Schächten läuft im “Idealfall“ so ab, dass kein Tier bei vollem Bewusstsein an der Kette hängt und schließlich lebendig zerlegt wird.
Das Tier liegt am Boden, ein “sauberer Schnitt“ (der bei einem scharfen Messer in der Tat kaum Schmerz verursacht) öffnet die Halsschlagader und zeitgleich wird beruhigend auf das Tier eingewirkt.
Dann wird abgewartet, bis das Tier wirklich tot ist, bevor man es zerlegt.
 
Bei industrieller Halal-Schlachtung rücken beruhigende Aspekte in den Hintergrund, aber es ist davon auszugehen, dass kein Tier lebendig zerlegt wird.
Schaut man sich Videos mit traditioneller Halal-Schlachtung im Internet an und vergleicht sie mit Schlachtungen nach EU-Richtlinien, wird schnell klar, wer hier wirklich pervers agiert.
Im folgenden Video sieht man den Vorgang (keine Angst, es fließt kein Blut).
 

Wir leben in einer Gesellschaft, die irrationale Vermutungen auf andere Spezies projiziert und sie nie hinterfragt. 
Schächten ist schlimm, aber im "Idealfall" weniger brutal als das, was in unserem Tierschutzgesetz zur "Betäubung" vorgeschrieben ist.
Elektrozangen und Bolzenschussgeräte sind abartige Folterinstrumente, die perverse "Kirsche" auf dem "Sahnehäubchen" eines verkackten Lebens.
Und mit diesen Folterinstrumenten beruhigen die Leichenfledderer ihr Gewissen.
Denk drüber nach und wenn Du es verstanden hast, erzähl es bitte weiter.
Vielleicht erreicht es auch jene, die das Thema "Schächten" nur zu gern benutzen, um gegen Ausländer zu hetzen und ihren eigenen Speziesismus in ein besseres Licht zu rücken.

Schlunz


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Montag, 19. Dezember 2011

"Die Kunst Widerstand zu leisten"

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Seit neun Jahren betreibe ich radikale Tierrechtskunst. Artworks, Comics, Videos, und Gedichte...
So richtig ans Bein gepisst hat mir deshalb noch niemand.

Auch Chris Moser betreibt radikale Tierrechtskunst.
In seinem Häuschen in Österreich arbeitet er an Skulpturen, welche die Verhältnisse zwischen Mensch und Tier umdrehen.
Analog zu den Arbeiten von Roland Straller sieht man Teile von Menschen mit derselben "trockenen Ästhetik" als Jagdtrophäen drapiert oder als Speise zubereitet.
Eine durchaus legitime Betrachtungsweise...

Der österreichische Staat sieht das anders, Chris Moser ist einer von vielen ehemaligen "Tierrechtsinhaftierten".
Die sind in sein Haus gepoltert, fanden Tierschutzflyer und "Material zum Bombenbau", das später als vergorene Sojamilch identifiziert wurde, aber bis dahin ist das "unbequeme Subjekt" erstmal schön weggesperrt...

Und wie bei den anderen inhaftierten Tierrechtlern und Tierschützern in Deutschland und Österreich kam natürlich nichts dabei heraus, Chris Moser ist "auf freiem Fuß", aber sein Leben ist mehr oder weniger im Arsch.
Welche Nachwirkungen einer Inhaftierung finanziell, beruflich, gesellschaftlich und psychisch folgen, bleibt oft im Dunkeln.
In seinem Buch "Die Kunst Widerstand zu leisten" verarbeitet er das Erlebte.
Ich hoffe, es bringt ihm auch einen finanziellen Puffer.



Es gibt keinen Grund, etwas "hinzunehmen", sich "abzufinden", zu schweigen, weil man sonst auf die Fresse kriegt...
"Man muss nicht erwarten, dass man fair behandelt wird, wenn man sich gegen Unfairness einsetzt!" Fuck you!

Der Tierrechtsgedanke lässt sich nicht unterbinden, sowenig wie Mutterliebe oder der Drang zu atmen.
Und in einer stickigen Zelle, analog zu "Ställen", "Gattern", "Boxen" und "Zwingern" wird er sicher nicht schwinden...
Chris hört nicht auf, seine Kunst zu verbreiten und es haben sich sowohl während des Aufenthalts in der Zelle, als auch im Gerichtssaal viele neue unbequeme Gedanken in seinem Kopf manifestiert, die er der Öffentlichkeit vermittelt.
War es wirklich schlau, ihn wegzusperren?

In diesem Sinne ... etwas Musik:




Mein Widerstand heißt Lebendigkeit!




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Montag, 12. Dezember 2011

"Kochen mit Herz"

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Ich stelle Euch heute einen besonderen Menschen vor:

Katja Kaminski Tierrechtlerin/Künstlerin/Autorin



Ihre Bücher "kochen mit Herz - ohne Mord und Totschlag" und "Die süße Versuchung..." zeigen, wie mensch mit Spass und einfachen Mitteln vegane Leckereien kocht und backt.
In Kürze geht ein Kinderbuch zum Thema Tierrechte in den Druck, das wir in Kooperation erstellt haben.

Sowohl unser Buch, als auch ihre anderen Produkte (Shirts, Sticker, etc.) sind an Projekte gebunden, die befreiten "Nutztieren" das Leben so angenehm wie möglich machen.
Darunter sind der Antitierbenutzungshof, Hof Butenland und Lebenshöfe...

Ich lass sie jetzt mal reden und hoffe, Ihr schaut in ihren Blog und ihren Shop... ;o)

Sonntag, 20. November 2011

"Vegetarier"

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Ich war mal einer von Euch!
Allerdings wurde ich von einem auf den anderen Tag vegan, nachdem ich realisierte, was mein Vegetarierdasein bedeutet.
Darin liegt mein Unverständnis für Vegetarier, das ich mit vielen Veganern teile.
Wenn Ihr das Töten nichtmenschlicher Individuen nicht als "Mord" definieren wollt, weil man Euch dann als Mörder entlarvt, setzt Ihr deren Status herab, was Euch wiederum als Speziesisten entlarvt.
Als Beleidigung betrachtet Ihr allerdings beides!
Ihr seid ein schizophrenes Auslaufmodell.
Menschen, die sich eine eigene Bezeichnung geben und Kommunitys bilden, weil sie kein Fleisch essen... Als Ginge es um harte Drogen.

Warum gibt es Euch eigentlich? Ich meine nicht Euch als Individuen, sondern Euch in der Definition "Vegetarier".
Was ist daran so toll, kein Fleisch zu essen?
Würdet Ihr jemandem, der keine Eier oder keine Milchprodukte konsumiert, auch eine eigene Bezeichnung geben?
Dass sich das Wort Vegetarier von "Vegetable" bzw. "Vegetation" ableitet, wisst Ihr natürlich. Was Eier- und Milchprodukte damit zu tun haben, könnt Ihr mir nicht erklären.
Ihr regt Euch über Menschen auf, die Fleisch essen. Verursacht Fleisch wirklich mehr Tierleid, als Milch und Eier?
Ihr regt Euch über Menschen auf, die sich keinen Kopf um Schlachthöfe machen, in denen auch Eure Milchkühe und deren Kinder landen, gleichzeitig meidet Ihr Infos und Filme, in denen man sieht, wie Küken lebendig geschreddert werden.
Ihr wisst auch längst, dass "Bio" eine Lüge ist, wenn es darum geht, ob Tiere weniger oder mehr leiden.
http://bio-wahrheit.de/inhalt/eier.htm

Ihr redet vom "Verzicht" auf Fleisch, was den meisten Veganern so unverständlich ist, als würden Fliegen vom Verzicht auf Scheiße reden.
Ihr denkt mit Eurem Gaumen und Eurer Zunge, wie ein Vergewaltiger mit seinem Geschlecht!
Ihr redet davon, dass Ihr mit Veganern "an einem Strang zieht".
Dabei seid Ihr der faule Haufen am Ende des Strangs, nur eine Hand frei, in der anderen habt Ihr ein Brot mit Käse und Eiern, Eure Füße stecken in der Haut Eurer Milchkühe...
Ihr seid Vollzeitspeziesisten, umso mehr, wenn Ihr als "Teilzeitvegetarier" dem neuen Trend des VEBU folgt.

Ich freu mich nicht über kleine Schritte und kleine Erfolge, über mehr Platz in Legebatterien und Apels Neuland-Lüge.
Die Zeiten sind vorbei, jeder Mensch in dieser Gesellschaft hat freien Zugang zum Internet, wo alle Infos über die Hintergründe der "Nutztierhaltung" zur Verfügung stehen.
Ich freu mich sowenig über Vegetarier, wie über PETA-Promis, die fressen können, was sie wollen, solange sie nur nackt und ohne Pelz sind.
Ich freu mich nicht über einen pseudoveganen Hildmann, der bei Stefan Raab den eingeschränkten Fleischkonsum für einen niedrigen Cholesterinspiegel mit dem Hinweis propagiert, auf "Qualität" zu achten.
Da, wo sich andere freuen, läuft es mir eiskalt den Rücken runter.
Würden wir uns auch freuen, wenn die Castor-Züge einen Waggon weniger ziehen?
Würden die Menschen dann aufhören, zu demonstrieren?
Würden wir uns über geringere Halbwertzeiten freuen?

Nein! Wir freuen uns nur dann über kleine Erfolge, wenn es nicht um unseren eigenen Arsch geht!
Ansonsten wollen wir sofortige Ergebnisse, sind selten kompromissbereit.

Macht Euch das obige klar! Therapiert Euch bitte, fresst Euere Tierleidprodukte vorm Spiegel, schaut Euch dabei in die Augen, bildet anonyme Vegetarier-Selbsthilfegruppen, aber regt Euch bitte nicht über andere Speziesisten auf, die einfach nur anders morden, als Ihr!
Ich sag das Euch und nicht den Fleischessern in neuen Worten und altem Gewand, weil Ihr angefangen habt, zu denken und zu fühlen, um dann gleich wieder aufzuhören.
Vielleicht habt Ihr nur nen Wackelkontakt und wenn ich Euch verbal etwas schüttel, geht es bei Euch weiter.
Es ist mir den Versuch wert... ;o)

LG, Schlunz

Montag, 4. Juli 2011

"Der Tod liebt Pelz"

Schlunz-Sticker bei den Kreaktivisten!

Weil der Tod nicht nur Krieg und Kapitalismus, sondern auch Pelz liebt.

Größe: ca. 7x10cm für je 0.05 Euro

http://kreaktivisten.org/der-tod-liebt-pelz



Auch als Shirt erhältlich:
http://schlunz-vegan-shirts.spreadshirt.de


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Freitag, 1. Juli 2011

"Tierrechtsaikido"

oder "Ethik und Kampfsport"

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Lebst Du vegan?

Setzt Du Dich für Tierrechte ein und hast manchmal das Gefühl, nicht weiter zu kommen?

Kennst Du die Situation, Dich rechtfertigen zu wollen, weil ethische Aufklärung aggressiv abgeblockt wird?

Führst Du "einen aussichtslosen Kampf"?

Dann arbeite an Dir!

Wer sich der Ethik öffnet, öffnet seine Augen, sein Herz, nimmt das vielfältige Leid von Individuen auf und stößt schnell an seine Grenzen.

Leider überschreiten viele Menschen diese Grenzen, wollen sie nicht akzeptieren und verirren sich dahinter.

Im Moment ist es vielleicht so, dass Du innerlich wütend aufstampfst, andere mehr oder weniger anschreist und an ihrem ethischen Unverständnis verzweifelst.

Vielleicht bist Du auch schon dabei, eine innere Mauer aufzubauen, hinter der Du dann zwischen "mentalem Hospitalismus" und Menschenhass vegetierst...

Wir (Veganer) sind eigentlich schon ziemlich viele...
Doch wo wir unsere Gedanken und Emotionen nicht in Einklang bringen, geht zu viel Energie verloren, verpufft sinnlos in Raum und Zeit.

Ich denke, sofern wir erfolgreich für Tierrechte kämpfen wollen, ist es nicht verkehrt, wenn wir es uns leichter machen, indem wir ein paar Grundlagen aus der Philosophie des Kampfsports nutzen.

Unsere "Waffe" ist das Wort.

Wir können es nur einsetzen, wenn wir es mit Wissen untermauern.
Dann kann es viel bewirken!

Es beinhaltet schmerzhafte Griffe wie den Sarkasmus, den man -wohl dosiert- einsetzen darf.

Für den optimalen Einsatz von Rhetorik und Eloquenz unter ethischen Aspekten gilt dasselbe, wie für die meisten Kampfsportarten:

Der Lehrer bleibt bei der Sache, ist fokussiert und lässt sich nicht von egozentrischen Gefühlen leiten.

Er wird die Energie des Angriffs nicht in sich aufnehmen, sondern dem Schüler zukommen lassen, er bringt ihn zu Fall, ohne ihm zu schaden.

Er wird hoffen, dass jene, welche die Prüfung nicht bestehen (wollen) es im nächsten Jahr noch mal versuchen und er wird an sich selbst arbeiten, um sie dann besser zu erreichen, statt wütend seinen Dojo zu zertrümmern.

Suggestion lehnt er ab, denn dann wären seine Schüler nur Marionetten, die zwar kämpfen können, das Wissen um die Vorgänge aber nicht verinnerlicht haben.
Folglich können sie es auch nicht weitergeben.

Er wird die Unbelehrbaren nicht in seine Schule hineintreiben und anbrüllen, er steht lieber lächelnd vor dem Eingang und winkt ihnen zu, mit dem Wissen, dass sie sich ihrer Schwäche grämen.

Er weiß, dass einige zu ihm zurück kommen und es noch mal versuchen, dass es insofern kein "dummes Schülervolk" gibt, über das er sich aufregen sollte.

Ihm ist bewusst, dass viele seiner Schüler nur einen Teil der Philosophie verinnerlichen (wollen), sich aber aufführen, als hätten sie den schwarzen Gürtel.

Und er weiß auch, dass jene Schüler, die ihr Wissen nutzen, um sich über andere zu erheben, eigentlich gar nichts wissen.

Doch auch sie, so sehr sie die anderen beim Lernen stören, wird er nicht aus seiner Schule werfen, dann kann er sie nicht mehr erreichen, sie machen sofort eine eigene Schule auf und wer weiß, was sie dort lehren...

Deshalb wird er ihnen so lange seine Philosophie vermitteln, bis der Faden reißt oder ein Seil aus ihm entsteht.

Wenn er erfolgreich sein will, wird er -geduldig und weise- keinen dieser Aspekte vernachlässigen und vielleicht gelingt es uns, ihm etwas abzuschauen.

Wie gesagt: Wo wir unsere Gedanken und Emotionen nicht in Einklang bringen, geht zu viel Energie verloren, verpufft sinnlos in Raum und Zeit.

Ein bisschen "Tierrechtsaikido" ist nie verkehrt... ;o)


LG, Schlunz


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Mittwoch, 15. Juni 2011

Darmsprossen

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Sprossen sind die Quelle für EHEC...
Sprossen als Quelle für Darmkeime und Därme als Quelle für Sojakeime...
Sprossen, ob Soja oder wie im speziellen Fall Rote-Beete-Sprossen, werden nicht mit Gülle gedüngt.
Also haben Sprossen Därme? Wie sonst sollten sie die "Quelle" für Darmkeime sein?

Die Angst vor Gurken, Blattsalat und Tomaten bleibt in den Köpfen und zum Schluss kackt man mir in den Tofu, während wenige Stimmen laut werden, die -was irgendwie logisch erscheint- viel mehr die Därme von "Nutztieren" als Quelle der Darmbakterien unter Verdacht haben.
In den Massenmedien kommt dieser Gedanke nicht auf, "Fleisch ist mein neues Gemüse", Veganer müssen sterben und Kopp zu.

Naja... Schwachsinn ist in, die Comedy-Branche boomt, die ganze Welt ist ein Flashmob und Sprossen sind die Quelle für EHEC...
Was die in den Medien sagen, wird schon stimmen.
Mit Propaganda und Manipulation haben die nichts am Hut, die vertun sich höchstens mal hier und da.

Dass sich besagte Sprossen in einer bereits geöffneten Packung befanden, die man im Hausmüll einer infizierten Familie fand, wird nur in Print- und Webmedien ganz beiläufig erwähnt.
Ich betone die Worte "geöffnet" und "Hausmüll"!

Zitat Basler Zeitung:
"Laut dem Robert-Koch-Institut sind die Ehec-Infektionen definitiv auf Sprossen zurückzuführen. Die Warnung vor dem Konsum von Tomaten, Gurken und Blattsalat ist aufgehoben.

Gefährliche Ehec-Bakterien sind in einer Packung Sprossen in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden. Das teilte Nordrhein Westfalens Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) in Düsseldorf mit.

Es handelt sich um den aggressiven Serotyp O104. Allerdings war die Packung geöffnet und befand sich bereits in der Mülltonne eines Haushalts im Rhein-Sieg-Kreis. Zwei der drei in diesem Haushalt lebenden Familienmitglieder haben Sprossen verzehrt und sind Mitte Mai an den Ehec-Bakterien erkrankt.

Die Sprossen stammen laut Ministerium nach den bisherigen Erkenntnissen aus dem Betrieb im niedersächsischen Bienenbüttel. Damit ist erstmalig eine ununterbrochene Kette mit dem Erreger O104 infizierter Sprossen aus dem Betrieb in Bienenbüttel und erkrankten Personen hergestellt."

http://bazonline.ch/wissen/medizin-und-psychologie/EhecSprossen-in-Muelltonne-gefunden/story/26377113

Mir stellen sich da diverse Fragen:

*Waren da nur Sprossen im Müll?

*Wenn nicht, wurde der andere Müll auch untersucht?

*Haben die vom Robert Koch Institut die gesamte Mülltonne ausgekratz und jeden Millimeter untersucht, um sicher zu gehen, dass nur die Sprossen als Ursache genannt werden können?

*Was hatten die anderen Toten und Infizierten in ihren Mülltonnen?

*Wie ist man bei der Untersuchung deren Hausmülls vorgegangen?

*Wie kamen die nun eigentlich zuerst auf Gurken, Salat und Tomaten, die man ebenfalls aus dem Müll kramte?

Dass bei angeblich unüberlegtem Geplapper und vorschnellen Verdächtigungen ganze Wirtschaftszweige zusammenbrechen, Millionen an Ausgleichszahlungen fließen und sich über geschürte Angstfaktoren Politik machen lässt, sollte eigentlich längst allen bekannt sein, aber tun wir mal einfach so, als würden wir nichts merken.
Darin sind wir vielschichtig begabt, jeder Mensch für sich, wie er es braucht.

Die eine Frage sollte aber gestattet sein:
Ist es wirklich so geil, sich Tag für Tag verarschen zu lassen?

Bevor Du Dir selbst mit "ja", "nein" oder "vielleicht" antwortest, zieh Dir folgendes Interview rein:

"Deutsche Medien lügen"

Christoph R. Hörstel (Politikberater, Ex-ARD-Korrespondent, Ex-Coach für ISAF-Führungskräfte der Bundeswehr) über Massenverblödung und die Profiteure.
http://www.youtube.com/watch?v=G4Sd2mzHRqk&feature=player_embedded#at=44

Dienstag, 17. Mai 2011

Gedichte

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Annegret

Die Annegret hat ein Gerät, mit dem man tote Schweine brät, doch weil das Ding so krank ausschaut, hat sie’s auch gleich im Schrank verstaut.
Da sitzt sie nun und sagt sich leise: “Rohe Schweine schmecken scheisse!”
Geht los, kauft sich nen grossen Topf und kocht darin nen Schweinekopf.
Das Hirn quillt raus, die Augen auch, und schwimmen zwischen Speck und Lauch.
Das Ganze drei mal umgerührt, danach wird dann der Kopf tranchiert.
So steht sie vor mir mit ner Säge, in meinem Magen dreht sich’s rege, sägt und schnippelt an dem Schädel…völlig weich, das arme Mädel.
Die Ohren gibts beim Bäcker auch, mit Zucker, ohne Speck und Lauch.
Doch Nase, Backen und die Augen, tun nich mal was als Kuchen taugen.
Sie sticht ganz tief, es spritzt das Blut “Das Ding is ja noch gar nich gut!”
Das Kochen dauert seine Zeit, doch Hunger macht sich in ihr breit.
Da fällt ihr ein, dass son Gerät, zum braten ja im Schrank noch steht.
Sie holt es raus, obwohl ihr graut, dass dieses Ding voll krank ausschaut.
Das abgetrennte Einerlei, die Zunge und den ganzen Brei, legt sie nun auf das Bratgerät, so wie`s in Mutters Kochbuch steht.
Der Schädel grinst mich wässrig an, ob sowas nasses braten kann?
Das Ding fängt furchtbar an zu zischen, doch Annegret, die steht inzwischen tief versunken überm Topf und sucht die Augen von dem Kopf.
So habe ich nun schnell kapiert, dass dieser Kopf bald explodiert, mache mich ganz flink vom Acker, sag noch: “Anne, halt Dich wacker!”
Schliesse hinter mir die Tür und frag mich: Was kann ich dafür?

Am nächsten Tag komm ich zurück und hör ein Zischen, welch ein Glück, der Schädel ist nicht explodiert und Annegret ist nichts passiert.
Doch frag ich mich, warum ’s noch zischt und klopfe, doch sie hört wohl nischt, zieh und rüttel an dem Knauf, doch die Türe geht nicht auf.
Es riecht nach Grill, das kann nicht sein … brät die immernoch das Schwein?
Nein, es riecht sogar verbrannt, das habe ich nun schnell erkannt, ich wurd zwar nicht hereingebeten, doch die Tür wird eingetreten.
Das, was ich seh, das haut mich um, die Annegret liegt völlig krumm mit ihrem Kopf auf dem Gerät, mit dem man tote Schweine brät.
Ich sehe gleich, es ist zu spät, sie ist schon eins mit dem Gerät, sie zischt und blubbert und es stinkt, dass es mich um den Atem bringt.
Ich frag mich, was ist hier passiert, doch das ist schnell analysiert.
Es ist nicht schwer, das zu kapieren, der Kopf ging hoch und traf den Ihren, darauf fiel sie auf das Gerät, mit dem man tote Schweine brät.
Seit dem ist sie dabei zu braten, ist auch schon recht gar geraten, ihr Blick ist starr mit irrem Lachen, was sehe ich für grelle Sachen…
Sie zischt und dampft aus allen Poren, sogar aus den Segelohren, wie ein Kessel voller Wasser … nur viel krasser…
So habe ich nun schnell kapiert, dass dieser Kopf bald explodiert, mache mich ganz flink vom Acker, sag noch: “Anne, halt Dich wacker!”
Geh durch die eingetretene Tür und frag mich: Was kann ich dafür?

(Schlunz 1999 / 2009)

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Gebet an den Planet

Der Fanta-Thomas D. schrieb ein "Gebet an den Planet",
doch leider weiß er nicht, wie's mit der Ethik geht

So erhebt er seine Stimme für sich und sein Label
Scheinheilig nutzt er Tiere aus, dafür hat er ein Fable

Ich weiß, du denkst Dir "schade", doch vegan sein fällt ihm schwer
Im Prinzip nutzt so'n Gebet dann aber auch nichts mehr...

Ja, der Thomas is gut drauf und fantastisch hoch vier,
doch um sich zu ernähren braucht er immer noch das Tier

Leider sind wir zu verschieden, haben nicht dasselbe Ziel
So viel könnt er gar nicht bieten, dass ich eingeh, auf den Deal

Was ich schreib, will er nicht singen, also lass ichs lieber gleich
Wer Ethik kommerziell verschachert - und nicht lebt - ist ziemlich weich...

(D.J. Schlunz is in da house)

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Doppelkinn

Nebenan, da wohnt ein Mann, der kaum noch gerade laufen kann.
Das kommt davon, dass er sich dick frisst, weil er meint, dass sowas schick ist.
Er guckt ganz schlau, trotz flacher Stirn, verwechselt gerne Bauch mit Hirn.
Stampft und schnauft, und riecht nicht gut, weil man als Dicker schwitzen tut.
Tankt man den Diesel mit Normal, fasst er sich an den Kopf vor Qual.
Doch ist der Mensch so konzipiert, dass Fleisch durch seinen Magen schliert?
Auch seine Kinder sind so rund, ich glaube, das ist nicht gesund.
Stapelweise Wurstaufschnitt, nehmen sie in die Schule mit.
Ihr Vater scheint sich nie zu fragen, warum die Zwei im Sport versagen.
Hauptsache ist, sie sehn wie er aus, denn wer kein Fett hat, der geht leer aus.
Die Mutter hätt ich fast vergessen, auch sie hat nichts im Kopf, als Fresssen.
Ihr ist im Leben wohl nichts geblieben, als das Kochen für die Lieben.
Kauft täglich Fleisch für ihre Brut, denn früher hatt man's nicht so gut.
Früher gab's nur selten was, jetzt macht das Kochen wieder Spass.
Ja, früher gab's nur Brot mit Resten, heut kann man seine Kinder mästen.
Solange uns der Sinn nach Blut steht, wissen wir, dass es uns gut geht.
Die Veganer sind nur dumm, meckern an unserem Essen rum.
Woll'n uns den Appetit verderben, indem sie für ihr Tofu werben.
Sagen, weil wir das Fleisch bezahlen, erleiden Tiere viele Qualen.
Dabei tut man sie extra züchten, eingesperrt, dass sie nicht flüchten.
Wo soll'n die ganzen Viecher bleiben, wenn wir sie uns nicht einverleiben?
Das habe ich schon oft gehört, von Dicken, die das denken stört.
Diskussionen haben keinen Sinn, bei Leuten mit nem Doppelkinn.

Schlunz 2003

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Eierpampe

Ich gehe auf der Strasse rum, da dreht sich mir der Magen um...
Tierleidwerbung überall... Sach mal ham' die denn nen Knall?

Schweinehintern, Lungenbrocken, Fischpürree mit Zungenflocken...
Käsenachos, Eierpampe, wo is hier die Landerampe?

Ich glaub ich bin nicht von dem Stern, die denken hier wohl nicht so gern...
Fühlen tun sie auch nichts mehr und fühlen lernen, das ist schwer...

Dazu muss man was erleben, soll ich dir mal eine kleben?
Ich tret dir gern auch auf den Zeh, ja jetzt heulste, das tut weh...

Zentrales Nervensystem heisst es, der Mensch legt's frei und er zerreist es...
Tut grad so, als hätt's nur er, doch weder Kuh noch Grizzly Bär...

Brauch weder Milch noch Lebertran, am besten geht's mir doch vegan.
Will nicht dick sein und dann fasten, bis meine Innerein ausrasten.

Sollen doch die Löwen jagen und Fleisch zu ihren Jungen tragen...
Doch wir, die Menschen brauchen's nicht, deshalb schrieb ich dies Gedicht.

Schlunz 2004

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Ich liebe es!

Ich liebe es, wie wir die Liebe missbrauchen, damit auch morgen die Öfen noch rauchen...
Ich liebe es, die Kühe und Schweine, nur Torso und Kopf, ganz ohne Beine...
Ich liebe es, Geschmack von durchgedrehten Rindern, die Kleinen lieben Tiere, drum verrat's nicht den Kindern...
Ich liebe es, Elend zu verdrängen, kann viel besser fressen, als meinen Kopf anzustrengen...
Ich liebe es, kein Gefühl zu haben, bin halbtot im Innern, muss ein Loch mir graben...
Ich liebe es, zu tun, was Alle machen, und über ein paar Veganer zu lachen...
Ich liebe es, bin ein Glied in der Kette, brauche Stresshormone und Leichenfette...
Ich liebe es, diesen Song zu singen, während die für mich ne ganze Herde umbringen...
Ich liebe es, wegen jedem Mist rumzuflennen, während massenhaft Tiere im Ofen verbrennen...
Ich liebe es, wenn Mac Donalds mir weismacht, dass diese Werbung cool ist, und man über diesen Scheiss lacht...
Ich liebe es, streiche Zeilen aus der Bibel, ersetz sie mit Rezepten, zum Beispiel Lamm mit Zwiebel...
Ich liebe es, wenn der Fernsehkoch schön fett ist, weil er auch in der Pause löffelweise Mett frisst...
Ich liebe es, wie es riecht auf den Toiletten, wenn grad Fleischesser drauf warn, man kann sich gar nicht retten...
Ich liebe es, wenn ich bagatelliesiere, jaja, wenns schmeckt tu ich so, als ob ich nichts kapiere...
Ich liebe es, haben Tiere eigentlich Seelen? Nenee, die ham nur Menschen, drum kann man Tiere quälen...
Ich liebe es, in dieser Tierdiktatur, ein Planet zum explodieren, warum schäm ich mich nur?
Ich liebe es...

Schlunz 2003

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Man mag nun sagen, ich sei ziemlich krank, bei solchen Gedichten, doch Jott sei dank, ich bin gesund und mein Kopf ist noch heil. Ich find nur einfach das Dichten geil...
Diese Gesellschaft voll Speziesisten, Pesci-Veggies und Tierleidfaschisten, die regt mich an, solche Zeilen zu schreiben, auch wenn sich dran manche die Nerven aufreiben.
Die sollen sich erst fragen, bevor sie mich richten, was ist schlimmer? Töten oder Dichten?

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Freitag, 6. Mai 2011

Rocky for ever!

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06.05.11

Nach einer Magen-Darminfektion und fast dreiwöchiger Nahrungsverweigerung wurde mein Rocky letzte Nacht eingeschläfert.

Wir hatten 4 Jahre voller wunderschöner Momente, er war immer an meiner Seite und ich fühle mich wie amputiert.

Rocky, ich liebe Dich und Du fehlst mir/uns so sehr...

Wir werden Dich nie vergessen! Rocky for ever!!!




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