"Landwirte und Jäger arbeiten Hand in Hand" hab ich mal gelesen.
Das
stimmt. Hier wurden die letzten großen Wiesen in Maisfelder verwandelt
(Futtermais) und jetzt sind die Wildschweine da. Mit ihnen kam die
Angst.
Angst um den schönen Rasen in den Vorgärten, Angst um die
kleinen Hunde beim Waldspaziergang, Angst vor "wild gewordenen Säuen"
und natürlich müssen sie jetzt bejagt werden.
Wildschweine folgen dem Mais. Das weiß man genau und insofern ist es gaaanz wichtig, den Futtermais an Dorf- und Stadträndern anzubauen.
Nur so können sich Jäger als Helden und Retter der Menschheit präsentieren.
Nur so kommen sie zur Gelegenheit, in von Menschen besiedeltem Gebiet
rumzuballern, das erhöht den Thrill, den Fame und die Credibility.
Nicht, dass man mal auf die Idee käme, den hiesigen Landwirt dafür zu
kritisieren, dass er mit dem Mais das Schwarzwild anlockt. "Das sind
seine Felder, mit denen kann er machen, was er will!"
Es ist sicher
auch seine Luft, die mir beim Sprühen das Glyphosat in den Garten
treibt, was kümmern ihn Windstärken und Verordnungen.
Die meisten
Bauern sind seit ihrer Kindheit wahre Treckerfetischisten. Der Trecker
erhebt sie über das allgemeine Volk. Es ist ein geiles Gefühl, so weit
oben zu sitzen, mit mega dicken Reifen den Verkehr zu blockieren und für
so lebenswichtige Dinge wie Futtermais, Futterrüben und Raps für
Biosprit zu sorgen.
"Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln" sagt man.
Das ist wohl der Grund dafür, dass sich Bauern möglichst dumm
verhalten, die Natur zerstören, Tiere quälen und mit Jägern "Hand in
Hand arbeiten".
Wir, in der Masse, scheinen ihnen hörig zu sein,
kaum jemand macht den Mund auf und erinnert sie an die Optionen des
bioveganen Landbaus.
Wir ziehen uns schweigend rein, wie sie Gülle
und Klärschlamm verteilen und wir nehmen hin, dass man mittlerweile in
den meisten Nahrungsmitteln Glyphosat findet.
Beim Obst, Gemüse und
Getreide für unsere Kinder finden wir die Sache mit dem Glyphosat nicht
so gut, beim Bier finden wir es richtig kacke. Und so schimpfen wir über
Monsanto als hätten die Landwirte kein Mitspracherecht.
Daran wird
sich wohl nichts ändern, in den letzten Jahrzehnten haben sie es
geschafft, sich als reine Opfer von Preisdumping und Auflagen zu
präsentieren. Opfer, die keine andere Möglichkeit haben als sich
kurzsichtig und rücksichtslos zu verhalten.
Irgendwie passen sie ganz gut zusammen, die Jäger und die Bauern...